Es ist Zeit, wieder zusammenzukommen!
Immer wieder aufs Neue stoßen auch die jedes Jahr anders zusammengewürfelten Orgateams auf diese Fragen und kommen letztlich, neben allen offenen Diskursen, die wir zum Glück gar nicht für alle beantworten mögen und können und die wohl einfach dazugehören, auf einen Kernfokus, der sich von Anfang an um die zentralen Werte
Tauschlogikfreiheit, Solidarität,
das „Gute Leben für alle“, sebstverständlich inklusive Tiere,
und die Auseinandersetzung und Verbreitung damit dreht.
Die Idee zu MOVE Utopia ist auf der vom Aktionsnetzwerk livingutopia.org organisierten Utopikon im Herbst 2016 entstanden, einer Konferenz für tauschlogikfreie Wirtschaft, auf der der Wunsch nach einem größeren Sommercamp mit genug Platz für alle spürbar wurde.
Zusammen mit verschiedensten, durch unterschiedliche Bewegungen, von Gemeinschaften über die Klimabewegung bis hin zum auf dem ersten Move stattfindenden Bundeskongress der Bundeskoordination Internationalismus gestalteten Bereichen, fand dann im Sommer 2017 das erste Move Utopia statt, auch als Ort, um sich abseits von Geld und Tauschlogik gegenseitig inspirieren zu können und durch die Vielfalt inneren und äußeren Wandel zusammenzudenken.
Dennoch ist das Move natürlich kein vollkommen utopisch idealer Ort, siehe Privilegien und Ausschlüsse , denn wir alle bringen all das mit dort hin, von dem wir uns einen Wandel wünschen.
Und so sehr wir auch gerne immer wieder aufs Neue Fragen stellen und uns selbst reflektieren: es geht nicht um einen komplett offenen, „wertfrei“-diffusen Raum zu Utopie im Allgemeinen, denn
das Move möchte neben all den wichtigen Fragen vor allem den Fokus auf die vielen bereits innerhalb der Bewegungen gefundenen Ideen, Impulse und Antworten richten, damit sie sich verbreiten, weiterentwickeln, vernetzen und entfalten können.
Das Wirtschaftssystem, das unsere Welt beherrscht, ist an sein Ende gekommen. Immer mehr Menschen begreifen dies, und fürchten um die Zukunft. Doch die Antworten linker Parteien gehen über ein 'Wir machen es etwas weniger schlimm' nicht hinaus und überlassen das Feld rechtspopulistischen Bestrebungen.
Wir sehen es als absolute Notwendigkeit, diesen Strömungen eine Bewegung entgegenzusetzen, an der jeder Mensch teilhaben kann. Wir möchten miteinander, nicht gegeneinander leben.
Statt uns von nationalistischen Ideologien blenden zu lassen, glauben wir nicht daran, dass wir in Schubladen passen, sondern möchten der Besonderheit jedes einzelnen Menschen mit Achtsamkeit begegnen. Dabei offen und kritisch unseren eigenen Mechanismen gegenüber zu sein, auch scheinbare Tabuthemen wie Macht und Hierarchie zu beleuchten, ist selbstverständlicher Teil der Bewegung.
Die Erhaltung unseres Planeten und ein friedliches Zusammenleben sind nicht mit einem Wirtschaftssystem vereinbar, das auf der Ausbeutung von Menschen und unserer Mitwelt beruht und nur durch ständiges Wachstum am Laufen gehalten werden kann – von dem gleichzeitig immer mehr Menschen ausgeschlossen werden, da sie nicht 'verwertet' werden können. Das Klima wird nicht nur in der Atmosphäre, sondern auch auf der Erde immer rauer, Konflikte werden angeheizt und unter großen Kosten wird immer mehr aufgerüstet und Krieg geschürt. Dabei sterben seit wir denken können täglich Zigtausende an diesem System, und fast eine Milliarde Menschen hungert, während ein Drittel der Lebensmittel weggeworfen wird.
Wir wandeln lieber das System als das Klima und verweigern uns einer Gesellschaft, die die Natur nur als Ressource und Tiere als Fleisch begreift, die keine Zeit für Sorgetätigkeiten lässt und Menschen nach Kosten- und Leistungsfaktoren beurteilt.
Wir gehen einen neuen Weg.
Wir teilen die Vision, überkommene Verhältnisse menschlicher Vereinzelung ab- und neue Formen des Zusammenlebens aufzubauen. Wenn wir Bedürfnisse und Talente offen teilen und mitteilen, kann eine neue Art von Beziehungen entstehen. Eine, die Individualität als Grundlage unseres Miteinanders anerkennt und darauf aufbaut, Unterschiedlichkeit zu genießen und als Bereicherung zu erfahren.
Die Herausforderungen unserer Zeit können nicht einzeln behandelt werden und nicht von einzelnen Menschen oder Parteien gelöst werden. Wir möchten Formen des Zusammenlebens entwickeln, die für alle Menschen ein gutes Leben ermöglichen.
Im Bewusstsein, dass wir von dieser Erde und immer auch voneinander abhängig sind: Wir sind der tiefen Überzeugung, dass wir miteinander gemäß unserer Bedürfnisse und Fähigkeiten leben können. Viele unter uns nennen es geldfrei-er leben, andere Ecommony, Commonismus oder Beitragsökonomie, wieder andere sprechen von unconditional sharing – doch statt uns über Begriffe zu zerreden, fangen wir an, die Welt neu zu erschaffen: Wir feiern das Experiment der gelebten Utopie, um uns jenseits von Nationen den globalen Problemen dieser Zeit zu stellen.
Du fühlst Dich angesprochen? Mach mit mit beim gemeinsamen Weiterentwickeln!