Drogen auf dem MOVE Utopia

Viele von uns wünschen sich einen möglichst drogenfreien Umgang auf dem MOVE Utopia.
Deshalb wird Rauchen und der Konsum von Alkohol und anderen Drogen auf bestimmte Bereiche beschränkt sein.
Konkret sind alle Veranstaltungsräume, Hauptwege, Bühnen, die Küche usw. drogenfrei und wir bitten euch, das Bedürfnis nach drogenfreien Räumen mancher Teilnehmenden ernst zu nehmen.

Auf dem MOVE wird es Raum geben sich über das Thema auszutauschen, es werden Texte aushängen, die uns verschiedne Perspektiven auf das Thema geben, die ihr gern kommentieren könnt und wir werden auch einen Workshop/Austauschraum anbieten, in dem wild diskutiert werden darf!

Warum?

Für das MOVE Utopia ist der Gedanke zentral, das Gesellschaft gestaltbar ist und das wir alle aktive GestalterInnen sind, die mit unserer Sprache, unserem Verhalten, den Strukturen, die wir aufbauen, unseren Beziehungen usw. die Welt prägen. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem andere Selbstverständlichkeiten und ein Stückchen Utopie jetzt schon gelebt werden können!
Das MOVE soll außerdem ein Zusammentreffen sein, bei dem wir das Experimentieren und in Frage stellen feiern wollen.
Drogen, insbesondere Alkohol ist aus den meisten gesellschaftlichen Zusammenhängen nicht mehr wegzudenken. Egal ob bei einer Kirchenfeier, im Schützenverein oder in der linken Kneipe, fast überall sind wir dem Zwang ausgesetzt Drogen zu konsumieren um dazuzugehören und eine Kultur des Feierns ohne dies ist für viele kaum vorstellbar.
Wie vieles andere sehen wir auch Drogen als gesellschaftsgestaltendes Element, mit dem wir versuchen wollen bewusst umzugehen. Wir wollen auf dem MOVE Utopia alle dazu einladen, zu hinterfragen, was Drogen mit der Qualität unserer Begegnungen und auch unserem politischem Wirken macht.
Unser Wunsch ist es, einfach mal was anderes auszuprobieren, als die Drogenkultur, die auf tausenden von anderen Veranstaltungen diesen Sommer praktiziert wird (und die wir auch nicht nur doof finden), und mit euch zusammen herauszufinden, wie sich das anfühlt!

Natürlich waren die Diskussionen auch in unserem Orgateam um dieses Thema groß!
Manche von uns wünschten sich ein drogenfreies Zusammentreffen, da vor allem durch den Konsum von Alkohol mehr sexuelle Übergriffe passieren, oder wenn nicht sich auch Betroffene schon in einer alkoholisierten Atmosphäre unsicher fühlen. Neben dem Argument des Versuchs, Dinge auch mal ganz anders zu machen als bei anderen Zusammentreffen, sprach für uns auch dafür, dass wir den inhaltlichen Austausch und bewusste Begegnung von Menschen ins Zentrum des Zusammentreffens stellen wollen und Drogenkonsum das meist eher behindert als befördert.
Wir betrachten den Zwang, den Alkoholkonsum in vielen sozialen Zusammenhängen ausübt als kritisch und stellen uns auch die Frage, ob die linke Szene nicht auch wirksamer ohne diesen wäre. Vor allem aber ist uns der reflektierte Umgang mit Drogen und insbesondere die Auswirkungen auf unser Umfeld sehr wichtig.
Wir sind allerdings keine DrogengegnerInnen und wollen den Konsum von Drogen nicht bewerten. Drogen können Spaß machen, ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen, Horizonte erweitern oder auch in Form von Ritualen neue Formen von Wirklichkeit erfahrbar machen, so wie es von den verschiedensten Kulturen in verschiedensten Epochen benutzt wurde.
Auch wollen wir keine Menschen ausschließen die drogenabhängig sind und wollen auch keinen Menschen bevormunden. Vielmehr setzten wir auf die Entscheidungsfreiheit der/des Einzelnen.
Generell ist uns wichtig ein Bewusstsein und eine Achtsamkeit für dieses Thema zu entwickeln und Schutzräume zu schaffen für alle Menschen die nicht trinken wollen, nicht mit Drogen in Kontakt kommen wollen, einfach so oder weil sie schlechte Erfahrungen mit betrunkenen Menschen gemacht haben.
Wir beziehen uns hier stark auf Alkohol, weil es die gesellschaftlich anerkannteste Droge ist, die wohl auch den zerstörerischsten Effekt hat. Natürlich gilt aber auch der Wunsch nach einem bewussten Umgang auch für alles andere (auch Kaffee und Zucker).

Wir wollen mit euch darüber sprechen!

Auf dem MOVE wird es einen Austauschraum geben, wo Menschen vom Orgateam von unserem intensiven Prozess erzählen und wo für eure Gedanken, Ideen und Erfahrungen ganz viel Platz ist und wo wir vor allem mit Fragen da sein werden statt mit Verboten und Regeln.

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